zurück zu Chronik "Positionen - aktuelle Holzbildhauerei" Ausstellung der Landesinnung der Holzbildhauer Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe unter Beteiligung von Holzbildhauerkollegen aus der Schweiz und dem Elsass Eröffnung: Donnerstag, 11.9., 18 Uhr Regierungspräsidium am Rondellplatz, Karl-Friedrich-Str. 17, 76133 Karlsruhe Dauer: 12.9.-19.10.2008 Di-Fr 11:00-18:00 Uhr Lothar Rumold: Skizze zu "Cambiamento di Sfere oder Ein romantisches Verwirrspiel", 2008 Vollständiger Titel: "Cambiamento di Sfere oder Da ist noch alles drin oder Ausstieg aus der Skulptur oder Einstieg in die Skulptur oder Beitrag zur progressiven Poetisierung der Holzbildhauerei oder Publikumsverschonung oder Versuch, ein Gähnen zu unterdrücken oder Ein romantisches Verwirrspiel" Diese Ausstellung im Karlsruher Regierungspräsidium zeige, so die Ankündigung der Veranstalter, aktuelle Holzbildhauerei. Bei meinem Beitrag handelt es sich dennoch nicht um eine holzbildhauerische Arbeit im üblichen Sinn, obwohl die äußeren Anzeichen dafür zu sprechen scheint - zu sehen ist nämlich: ein Holzklotz, ein Schnitzeisen und ein Knüpfel, gewissermaßen die traditionellen Grundelemente des Holzbildhauerhandwerks. Was aber damit gemacht wird, hat mit Holzbildhauerei nicht mehr viel, ja eigentlich überhaupt nichts zu tun. Denn diese Grundelemente sind nicht wie sonst üblich im Vorfeld gebraucht worden, um ein Holzkunstwerk zu schaffen, sondern werden, so wie sie sind, ausgestellt. Hinzu kommt ein ausführlicher Titel, der zu denken gibt und als Bestandteil des Werkes anzusehen ist. In den Kontext traditioneller Holzbildhauerei wurde eine Arbeit eingeschleust oder eingeschmuggelt, die wohl eher als Konzeptkunst zu bezeichnen ist. Auch der Ausdruck Intervention wäre nicht unpassend, denn tatsächlich tritt hier etwas, das nicht am Fundort entstanden ist, zwischen die angestammten Bewohner einer Region, in der das Bekenntnis "ich bin aus Holz und das ist gut so" eine längere Geschichte hat. Doch der Hinweis auf den interventionistischen Charakter und die Kontextfremdheit dieser Arbeit wäre nur die halbe Wahrheit. Dazu gesagt werden muss auch, dass der Beitrag den fremden Kontext braucht, um er selber sein zu können. Oder wie schon Karl Valentin erkannt hat: "fremd ist der Fremde nur in der Fremde" - und das ist nur auf den ersten Blick ein trivialer Satz. Insofern kann man sagen, dass mein Ausstellungsbeitrag nur dadurch funktioniert, dass er dort, wo er ist, eigentlich nicht hin gehört. Aber das, was nur in einem ganz bestimmten Rahmen funktioniert, gehört eben auch dort hin. zurück zu Chronik |